Die Geschichte von myleo – oder wie der Schweinehund nach Charlottenburg kam

30. Januar 2020

Von außen sieht das schwarze Gebäude mit der großen Fensterfront schon ein wenig bedrohlich aus. Durch ein fast 5-Meter hohes Tor geht es rein in die heiligen Hallen von myleo CrossFit. Es eröffent sich eine 600qm große Halle mit schwarzen Wänden, schwarzem Boden und schwarzen Seecontainern, die auf dünnen schwarzen Pfeilern schweben. An der Stirnseite hängt er, der Schweinehund, die Konturen als Neon-Licht. Man spürt die Liebe zum Detail und die Leidenschaft zum Sport in jeder Ecke.

Aber wie kam der Schweinehund eigentlich zum CrossFit nach Charlottenburg? Dies wollen wir vom Gründer höchstpersönlich erfahren! Leo Löhr erzählt seine Geschichte von myleo.

Wie bist Du zum CrossFit gekommen?

Ich habe Sport studiert, mein Leben lang Rugby gespielt und Gewichte bewegt, so dass ich immer auf der Suche nach einem wirklich effektiven Athletiktraining war. Über den Film „300“ bin ich dann  2010 auf CrossFit aufmerksam geworden. Mein allererstes CrossFit WOD war  „G.I. Jane“ (100 burpee pull ups auf Zeit)– ich war zwar fix und fertig – aber sofort süchtig!“

Wann hast Du myleo gegründet?

Als ich im Jahre 2009/2010 von einem eigenen Laden träumte, war ich seit ca. 15 Jahren Personal Trainer und noch tief im Personal Training Business. Die Möglichkeiten gutes und hartes Athletiktraining in normalen Fitness Studios zu machen waren zu begrenzt. Mein Traum war eine eigene Trainingsfläche mit perfekten Bedingungen für richtiges Training. Nicht nur für meine PT Kunden, sondern auch für mich selber!

Also habe ich 2010 meinen Businessplan geschrieben, einen Kredit bei der Bank aufgenommen und nach einigen Rückschlägen endlich eine Immobilie gefunden und selber umgebaut. Anfang 2011 habe ich myleo eröffnet, zunächst in einer kleinen Trainingsfläche im 1.OG, unserem „Loft“, 2 Jahre später kam dann die große Lagerhalle dazu.

Was für Rückschläge?

Ich hatte zuerst eine andere Fläche angemietet. Der Mietvertrag war schon unterschrieben, die Architektenpläne schon erstellt. Dann ließ ich dort eine Kettlebell fallen und das ganze Haus vibrierte. In dem Moment war mir klar, dass ich hier niemals Gewichte fallen lassen kann. Ich kam irgendwie wieder aus dem Vertrag raus und konnte also weitersuchen.

In nun fast 10 Jahren myleo gab und gibt es natürlich immer wieder Rückschläge, das ist das Leben eines Unternehmers: ob es ein Loch in der Decke war, was zu einer komplett neuen Stahlbetondecke führte oder ein Wasserschaden, der einen kompletten Abriss und Neubau der Duschen nach sich zog…es wird nie langweilig!

Was bedeutet der Name „myleo“?

Meine ersten Kunden waren meine damaligen Personal Training Kunden. Deshalb war die Grundidee: werde Mitglied und trainiere in kleinen Gruppen mit „Deinem Leo“ = „my Leo“!

Heute arbeiten natürlich viele weitere Coaches bei myleo, der Name ist zur Eigenmarke geworden, aber meine Vision spiegelt sich hier überall wieder und meine Leidenschaft zum Coaching ist nach wie vor ein starker Treiber für mich.

Wie bist Du zum Logo – dem Schweinehund gekommen?

Wir kennen ihn alle – das kleine Teufelchen auf der Schulter, das Dich davon abhält, regelmäßig Sport zu treiben und Dich dauerhaft gesund zu ernähren.

Ich habe meine Diplom Arbeit über Motivation geschrieben, es ist ein unglaublich spannendes Thema.

Es ist unsere Mission, unseren Mitgliedern zu helfen, Ihren Schweinehund zu besiegen. Dafür haben wir viele Strategien entwickelt: wir sorgen dafür, dass unseren Mitgliedern das Training bei uns richtig Spaß macht. Es ist gar nicht so schwer sich zum Sport aufzuraffen, wenn man sich darauf freut!

Je öfter man seinen Schweinehund überwindet, desto einfacher wird es. Mit jedem Training und jeder gesunden Mahlzeit wird der Schweinehund immer kleiner und zahmer.

Mein unglaublich talentierter und kreativer Bruder Tim Löhr, Regisseur, hatte damals unser Schweinehund-Logo entwickelt und designt. Ich bin ihm bis heute sehr dankbar dafür, denn ich finde unser Logo auch nach fast einem Jahrzehnt immer noch mega cool!

Erzähl uns von den Seecontainern!

Als wir – meine damalige Freundin Lea Löhr und jetzige Frau und ich – 2013 die große Lagerhalle dazu mieteten, wussten wir, dass wir dort etwas ganz besonderes kreieren wollen.

Mit dem Architekturbüro Playze planten wir deshalb, Seecontainer auf Stützen zu stellen und darin die Umkleiden und Duschen zu bauen.

Wir stellten die zweite Finanzierung auf die Beine und fanden nach langer Suche eine Baufirma, die das Projekt zusammen mit uns wagen wollte.

Die vier Seecontainer wurden in Ungarn vorkonfektioniert, d.h. sandgestrahlt, lackiert, die Ausschnitte für Fenster, Durchgänge und Wasserleitungen gemacht etc.

Im Januar 2014 wurden sie dann in einer Aktion, die bei Wetten, dass? hätte laufen können, mit zwei Gabelstaplern synchron in die Halle gefahren und millimetergenau auf die Stützen positioniert. Im Juli 2014 haben wir sie dann eröffnet.

Was sind das für schreiende Gesichter, die einmal um die Halle laufen?

Wieder eine geniale Idee meines Bruders Tim! Wir nehmen das Thema Motivation sehr ernst und mit kreativem, besonderen Design kann man eine unglaublich motivierende Atmosphäre schaffen. Wir investieren viel in die Details in unserer Box. Die Wallball Targets haben wir mit den schreienden Gesichtern unserer Mitglieder beklebt, die Dich bei jedem Training anfeuern. Wir nennen sie die myleo Arena.

Das Thema Beleuchtung ist Dir auch besonders wichtig?

Ja, sehr! Zusammen mit Lumoplan haben wir ein Beleuchtungskonzept der Halle ausgearbeitet, damit die tolle Holzdecke zur Geltung kommt und wir mit neuesten LED Lampen auch noch eine Menge Strom sparen.

Mein persönliches Highlight ist das Neon „GO“, dass aus Leuchtstoffröhren unter der Hallendecke hängt und die Athleten bei jedem Workout in rotes Licht taucht. Die Stimmung und Energie die dadurch entsteht ist der Wahnsinn.

Aber auch unsere Ringlampen über unserem großen Holztisch im Café Bereich sind selbstdesignt und custom-made. Diese Lampen scheinen unsere Besucher aus der ganzen Welt besonders zu gefallen, da wir regelmäßig Anfragen dazu bekommen!

Wo siehst Du myleo in der Zukunft?

Ich habe noch so viele Ideen und Pläne, wie ich die perfekte CrossFit Box noch besser machen kann! An Projekten mangelt es mir nie. Ich freue mich auf die nächsten Jahre und bin sehr gespannt, wo es mich mit myleo noch hinverschlägt.